Generation 1 (1964 - 1973)
Die erste Generation des Ford Mustang war die variantenreichste. Bei zahlreichen verschiedene Motoren, Karosserieformen und Ausstattungsvarianten war für jeden der passende Mustang dabei. Zuerst noch als sportliches, leistbares Familienauto gedacht, wurde der Mustang zum Ende der ersten Generation hin zum echten Monster.

Nach dem "Urmodell" mit Stufenheck und den Indy-Car-Sondermodellen (siehe Geburt einer Ikone) wurde vor allem der optionale 289 V8 mit 271 PS das Aushängeschild der Leistungskraft des Mustang. Den ersten Geburtstag des Mustang feierte man mit zwei Ausstattungspaketen: GT Equipment Group und Interior Decor Group. Bei letzterer waren auf den Sitzlehnen gallopierende Pferde eingeprägt - daher auch der Name "Pony-Ausstattung", der vermutlich zum Synonym für eine ganze Fahrzeugklasse, die "Pony Cars" wurde. Sondermodelle mit Namen wie "Sprint" und "California Special" halfen, den Absatz anzukurbeln.

Anschließend legte der Mustang 1967-68 an Größe und Gewicht zu. Er bekam einen 390 Kubikzoll "Big Block"-Motor. Das Stufenheckmodell von 1968 erlangte im Film "Bullitt" mit Steve McQueen weltweite Berühmtheit. Das eigens getunte, waldgrüne Modell wurde 2020 um 3,4 Millionen Dollar versteigert. 1969 folgte ein Facelift mit muskulöserer Anmutung und Schrägheck ("SportsRoof"). Ende 1969 war der Mustang mit elf verschiedenen Motorisierungen erhältlich, vom Basis-Sechszylinder über die Modelle Boss 302 und Boss 429 bis hin zum 428 Cobra Jet. Hinzu kamen der "Mach 1" und der luxuriöse "Grande".

Bis 1973 wuchs der Mustang bis zur Größe eines Mittelklassewagens, um größere Motoren wie den 429 Cobra Jet aufzunehmen. 1971 wurde der "Big Block" Motor wegen verschärfter Abgasbestimmungen durch den 351 Cleveland Motor abgelöst.
Nach dem stetigen Vergrößerung verpasste Lee Iacocca dem Mustang eine Verschlankungskur.

Shelby
"Du kannst aus einem Maultier kein Rennpferd machen!" Das soll Carroll Shelby zu Lee Iacocca gesagt haben, als dieser ihn bat, aus dem auf dem Ford Falcon basierenden Mustang einen renntauglichen Sportwagen zu machen. Bekanntlich kam es anders.
Shelby nahm die Herausforderung also dennoch an und 1965 kam mit dem Shelby GT350 der erste auf dem Mustang basierende Shelby mit den beiden typischen blauen Le Mans-Streifen auf den Markt. Durch Modifikationen an Motor und Fahrwerk konnte er die Performance des 289 von 271 auf 306 PS steigern. Modelle in schwarz mit goldenen Streifen waren eine Sonderanfertigung für die Autovermietung Hertz und sind unter dem Kürzel GT350H bekannt - heute begehrte Sammelstücke. Die Bezeichnung "350" hat übrigens weder mit dem Hubraum, noch mit irgendeinem anderen technischen Detail zu tun. Da man sich mit Ford nicht auf einen Namen einigen konnte, soll Shelby einen Mitarbeiter gefragt haben, wie weit die Entfernung zwischen der Produktions- und der Rennsportwerkstatt sei. Dieser antwortete "etwa 350 Fuß" - und der Name war gefunden!

1967 folgte mit dem GT500 ("500 klingt einfach größer als 350") eine der Ikonen der Pony Cars, mit einem 428 Police Interceptor Motor und 355 PS Leistung. 1968 wurde der Police Interceptor durch einen 428 Cobra-Jet-Motor ersetzt und aus dem dem GT500 wurde der GT500KR - der "King of the Road" (erst 2022 wieder neu aufgelegt, siehe Rückkehr des King of the Road). Für einen Reifentest der Marke Goodyear wurde ein GT500 Serienmodell mit Aluminiumteilen und einem extrem leistungsfähigen Holley-Vierfachvergaser aufgerüstet. Dieser Prototyp ging als GT500 Super Snake in die Geschichte ein und wurde 2013 um 1,3 Millionen Dollar versteigert. Aber auch andere Modelle aus 1967 sind heiß begehrt, wurde ihnen doch in vielen Filmen - beispielsweise in "Nur noch 60 Sekunden" ein Denkmal gesetzt.

Die erste Zusammenarbeit mit Ford dauerte nur bis 1969, ehe sie 2005 wieder aufgenommen wurde.